Lehrerin/ Lehrer für das Fach Evangelische Religion
Religionslehrerinnen und Religionslehrer ermöglichen das Gespräch über Religiosität an der Schule. Sie zeigen Schülern den Reichtum und die Aktualität der Bibel und unterstützen sie in ihrem Glauben. Dabei informieren sie auch über die evangelische Theologie, benennen existenzielle Fragen des Lebens, regen Schüler/innen an den Alltag nach christlichen Werten zu leben und geben Hilfe, mit Grenzsituationen umzugehen. Sie stärken Identität, Verständigung und Toleranz auch gegenüber anderen Religionen. Lehrerinnen und Lehrer für das Fach Evangelische Religion unterrichten je nach Ausbildung an allen staatlichen und freien Schularten im Freistaat Sachsen. Die Verantwortung für die Inhalte tragen der Freistaat Sachsen und die Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens gemeinsam.
Ausbildung: Das Hochschulstudium „Lehramt Evangelische Theologie“ schließt mit dem 1. und 2. Staatsexamen (in Kombination mit einem oder zwei anderen Unterrichtsfächern) ab. Der Studiengang wird an der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig und am Evangelischen Institut der Philosophischen Fakultät der Technischen Universität Dresden angeboten. Das Studium an sich dauert vier bis fünf Jahre; dazu kommt ein 18 monatiges Referendariat.
Erfahrungen
An meinem Beruf reizt mich besonders die Möglichkeit, mit ständig wechselnden Lerngruppen über sowohl akademisch anspruchsvolle – als auch lebensweltlich sehr konkrete Themen zu sprechen. Oft bieten Musik, Trends, Provokationen oder tagesaktuelle Ereignisse großartige Möglichkeiten, intensiv in Diskurse zu treten. Schülerinnen und Schüler fordern dabei Perspektiven und Kritik, Meinung und Fachwissen ein. Natürlich hängt die Qualität der Beziehung immer auch davon ab, wie ich Inhalte für den Unterricht aufbereite und in welcher Weise ich als Lehrer und Mentor für konkrete Positionen (ein)stehe. Die permanente Feedback-Situation durch Kollegen, Schüler und Eltern schafft außerdem eine großartige Abwechslung im beruflichen Alltag.
Cornelius Henker, Religionslehrer im Gymnasium Franziskaneum Meißen und Fachberater für Evangelische Religion an Gymnasien am Landesamt für Schule und Bildung in Dresden
Als Religionslehrerin finde ich fast täglich in der Popmusik, in Filmen oder Zeitungsartikeln interessante Bezüge zu meinen Unterrichtsthemen. Es berührt mich nach wie vor, wenn Schülerinnen und Schüler sich öffnen und mit mir und ihren Mitschülern ernsthaft diskutieren. Sie stellen Sinnfragen und sind auf der Suche, sie müssen sich in einer pluralen Welt orientieren und sich zu wichtigen Fragen des Glaubens, des Zusammenlebens oder der Weltanschauung positionieren. Bei diesem Prozess darf ich sie begleiten.
Yvonne Joachim, Religionslehrerin am Hans-Erlwein-Gymnasium in Dresden